Schlösser und Gärten in Mecklenburg-Vorpommern

In ein irdenes Paradies fühlte er sich versetzt, in dem zu wandeln man nicht müde werde und dessen Reize zu beschreiben er nicht fähig sei. Die „bezaubernde Schönheit“ habe all seine Erwartungen übertroffen, diese „Vollkommenheit im höchsten Grade“.

Als Thomas Nugent anno 1766 den wenige Jahre zuvor angelegten Park zu Ludwigslust betrat, war er begeistert von diesem Gesamtkunstwerk aus Pflanzen, Alleen, Wasserläufen, Kaskaden und Springbrunnen. Und auch heutige Besucher werden keinerlei Probleme haben, Nugents Urteil zuzustimmen.

Neben den Kreidefelsen auf Rügen, dem Leuchtturm auf Hiddensees Dornbusch, der Seebrücke in Ahlbeck und dem Doberaner Münster gehören Schlösser und Gärten wie die in Schwerin, Basedow oder eben Ludwigslust zu den berühmtesten, mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Orten Mecklenburg-Vorpommerns. Mehr als tausend derartige Anlagen finden sich in dem nordöstlichen Bundesland, von denen mittlerweile viele restauriert wurden und in neuem Glanz erstrahlen.

So nimmt es denn nicht Wunder, dass neben der Landschaft, den Zeugen der Backsteingotik und der für die Küstenregion so typischen Bäderarchitektur für immer mehr Besucher Parks wie der von Burg Schlitz oder der in Putbus Anziehungspunkte werden, dass Schlösser wie die in Ulrichshusen oder Güstrow zu touristischen Zentren geworden sind. Zumal es häufig gelungen ist, die historisch wertvollen, oft jedoch lange Jahre dem Verfall preisgegebenen Sehenswürdigkeiten durch neue Nutzungen wieder zu beleben. Museen entstanden, Hotels, Spielstätten für Theater und Musik.

Wie es dazu kam, dass in Mecklenburg-Vorpommern eine derart große Zahl an Schlössern, Guts- und Herrenhäusern errichtet wurde, welche Einflüsse die Architektur der Bauten und der dazugehörigen Gartenanlagen bestimmten, welche bedeutenden Künstler (von Schinkel bis Lenné) an der Gestaltung der ohnehin schon reichen Landschaft beteiligt waren – dies sind nur einige Punkte, denen sich Joachim Skerl in seinem Text widmet.

Thomas Grundner wiederum hat es sich zur Aufgabe gemacht, in seinen Bildern die oft wunderbare Atmosphäre, das Zusammenspiel von Kunst und Natur nachempfindbar zu machen. Und so wird man ihn beim Blättern im Buch denn auch dauernd spüren, den Traum, der schon bei den frühesten Park- und Schlossanlagen treibende Kraft war: den vom Paradies auf Erden, von einem Garten Eden.

Buchtitel: Schlösser und Gärten in Mecklenburg-Vorpommern
Textautor: Joachim Skerl
Verlag: Hinstorff Verlag Rostock
Link: www.hinstorff.de
ISBN-Nummer: 3-356-01001-8, 2. Auflage 2004
Buchformat: 24 x 32 cm
Seiten: 120
Farbfotos: 60
Preis: 19,90 EUR